Klüber Gleitpan HN
Artikelnr. : 099225
Zweikomponentiger PTFE-Gleitlack für Metallbauteile
Ihre Vorteile auf einen Blick
- Hohe Bauteillebensdauererwartung
- in einem weiten Gebrauchstemperaturbereich von -40 bis +250 °C
- insbesondere bei Kontakt mit Ölen und Fetten
- durch hohe Flexibilität der Gleitlackschicht
- hohe applizierbare Schichtdicken bis zu 100 µm
- Erhöhte Bauteilperformance
- durch reduzierte Stick-Slip Neigung
- aufgrund einer sehr hohen Verschleißfestigkeit und niedrigen Reibwerten
- durch mögliche Lebensdauerschmierung
Beschreibung
Klüber Gleitpan HN ist ein hitzehärtender, zweikomponentiger
dunkelgrüner Hochleistungsgleitlack. Er besteht aus einem
organischen Bindemittelgerüst, in welches PTFE als
Festschmierstoff eingelagert ist.
Klüber Gleitpan HN reduziert Reibung und Verschleiß bei
Gleitpaarungen Metall/ Metall und Metall/ Kunststoff. Sowohl
bei hohen mechanisch-dynamischen Belastungen als auch
hohen Temperaturbelastungen (Dauertemperatur bis 230 °C,
kurzzeitig bis 260 °C) kann dieser Gleitlack angewendet
werden. Der Gleitlack ist flüssig, weist eine anwendungsfertige
Viskosität auf und enthält ein entzündliches Lösemittelgemisch.
Der applizierte und ausgehärtete Gleitlack bildet eine trockene
Schmierstoffschicht, die sich durch einen weiten
Gebrauchstemperaturbereich, niedrige Reibungszahlen und
eine hohe Verschleißfestigkeit auszeichnet. Die
Chemikalienbeständigkeit sowie der Korrosionsschutz sind als
gut einzustufen.
Der Lack zeichnet sich besonders durch seine
außergewöhnliche Verschleißfestigkeit in Verbindung mit einer
sehr guten Adhäsion auf Stahl- und Aluminiumuntergründen
aus.
Anwendungsgebiete
Klüber Gleitpan HN ist als Trockenschmierstoff für
reibwertrelevante Bauteile verwendbar, bei denen die
Kontamination durch Fett und Öl unerwünscht ist. Typische
Anwendungen finden sich beispielsweise in der
Automobilindustrie sowie der Elektro- und Feinwerktechnik.
Aufgrund seiner guten Medienbeständigkeit und seiner hohen
Verschleißfestigkeit ist er bei dynamischen Belastungen in
Kombination mit einer Ölschmierung besonders gut anwendbar.
Anwendungshinweise
Klüber Gleitpan HN setzt sich zusammen aus: Komponente A
(Art.-Nr. 099225) und Komponente B (Klüber Gleitpan JF158 A/
B Komp. B, Art.-Nr. 099198).
Die Komponente B wird zur Komponente A im Verhältnis 5
Gew. % zu 95 Gew. % gemischt.
Beispiel: 1 kg Komponente B zu 19 kg Komponente A.
Vor dem Mischen der Komponenten ist die Komponente A so
aufzurühren, dass kein Bodensatz mehr vorhanden ist. Dazu
kann entweder ein langsam laufenden Rührer (1000 +/- 400 U/
min, min. 30-60 min rühren) oder ein Hochgeschwindigkeits-
Leitstrahlrührer, z.B. Ystral, Antrieb x 40/36, Schaft LDT-1,
Mischkopf Ø 65 mm (ca. 10 000 U/min, 5 min rühren)
verwendet werden. Beim Rühren mit Hochgeschwindigkeit
sollte die Temperatur des Gemisches nicht mehr als 10°C
ansteigen.
Anschließend wird die Komponente B hinzugegeben. Das
Gemisch muss entweder mit dem oben beschriebenen langsam
laufenden Rührer mindestens 15 min oder dem
Hochgeschwindigkeits-Leitstrahlmischer 5 min. homogenisiert
werden. Bei Verwendung des Hochgeschwindigkeitsmischers
ist darauf zu achten, dass die Temperatur des Gleitlacks beim
Mischen/Homogenisieren 30 °C nicht wesentlich übersteigt.
Nach dem Mischvorgang sollte der Lack durch ein
Polyethylensieb mit einer Maschenweite von ca. 100-150 µm
gefiltert werden.
Bei allen Mischvorgängen ist das Mischgefäß mit einem Deckel
abzudecken.
Das Gemisch aus den Komponenten A und B kann bei einer
Umgebungstemperatur, die nicht wesentlich über 25 °C liegt,
ca. 24 h verarbeitet werden (Topfzeit). Längere Topfzeiten sind
bei entsprechend konditionierter Lagerung möglich, sind aber
immer gesondert durch den
Anwender zu prüfen.
Schläuche, welche mit dem Gleitlack in Kontakt kommen,
müssen z.B. aus Polyethylen oder PTFE bestehen.
Die Aufbringung der Gleitlackschicht erfolgt durch Spritzen. Die
empfohlenen Schichtdicken für tribologische Beanspruchungen
liegen zwischen 5-25 µm (Trockenlack). Für
Sonderanwendungen können mit diesem Lack auch
Schichtdicken bis zu 100 µm aufgebracht werden.
Bei der Verwendung des Gleitlacks in Spritzanlagen empfehlen
wir ein Rührwerk im Lackbehälter sowie eine zirkulierende
Lackversorgung zu installieren. Dadurch kann ein Absetzen der
Festschmierstoffe verhindert werden. Die relative
Luftfeuchtigkeit soll während der Applikation (Beschichten und
Ablüften) möglichst niedrig sein, Richtwert max. 60 %.
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit lagert sich Wasser auf dem
applizierten Nassfilm an (Produkt ist hygroskopisch). Aufgrund
dessen kann es zur Beeinträchtigung der Filmqualität
(Standvermögen) kommen, insbesondere wenn der Lack Nassin-
Nass verarbeitet wird.
Zur Reinigung der Spritzgeräte sowie zur Verdünnung des
Gleitlacks kann unser Löse- und Reinigungsmittel SOLUTIN C
10 (Art.-Nr. 058036) benutzt werden.
Anbruchgebinde beider Komponenten sind nach Gebrauch
sofort wieder zu verschließen.
Bei einer Wärmebehandlung von 100 °C sind die beschichteten
Teile nach ca. 6-8 min grifffest.
Trocknung/Aushärtung
Die Aushärtung der Lackschicht erfolgt bei 230 °C
Objekttemperatur in mindestens 15 min.
Das Produkt kann seine volle Leistungsfähigkeit nur dann
entfalten, wenn die beschriebene Aushärtung vollständig erfolgt
ist. Um eine blasenfreie Lackschicht zu erzeugen, sollte
besonders bei Endschichtdicken von mehr als 15 µm ein
Ablüften von mind. 10-15 min bei einer Temperatur zwischen
80 °C und 120 °C vor der Endaushärtung bei 230 °C erfolgen.
Vorbehandlung
Um eine optimale Haftung des Gleitlacks zu erreichen, muss
die Werkstückoberfläche gereinigt und entfettet werden.
Weiterhin sollte die Oberfläche vor dem Beschichten aufgeraut
werden.
Das Aufrauen kann sowohl durch Sandstrahlen als auch durch
das Aufbringen einer Phosphatschicht erreicht werden.
Phosphatschichten tragen in Verbindung mit Gleitlacken zur
Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit bei.
Die empfohlene Lagertemperatur beträgt 20 °C.
Sicherheitsdatenblatt
Die aktuellen Sicherheitsdatenblätter können Sie per E-Mail bei Ihrem persönlichen Ansprechpartner oder unter info@edm-kassel.de anfordern.